Atemtherapie mit Kindern
Wissenswertes & Anwendungsbeispiele
Die Atemtherapie mit Kindern
Das Kind ist in der Regel in seinem unbewussten vegetativen Atem aufgehoben und eingebettet. Doch durch äußere Einflüsse kann es darin gestört werden und seiner Anlage entsprechend wird es darauf antworten — der natürliche Atemfluss verliert seinen Rhythmus und seine Bewegungsfreiheit.
Anders als Erwachsene, die über Selbstreflexion und die bewusste Entwicklung von Sammlungs- und Empfindungsfähigkeit zu einem zugelassenen Atem finden, braucht es für Kinder ein Medium, in dem auch sie die heilsame Wirkung des zugelassenen Atems erfahren können.
Nachdem das kindliche Spiel dem Kind tiefe Anbindung an seine Selbstheilungskräfte erlaubt, werden häufig in das sich frei entfaltende Spiel atemtherapeutische Impulse gesetzt, die die Entfaltung von Atemräumen und Atemfluss, Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeit, Spürfähigkeit und seelischen Ausdruck des Kindes fördern. Augenblickliche Verfassung und Persönlichkeit des Kindes können sich so ganz in der Therapiestunde zeigen.
Ein weiterer wesentlicher Wirkfaktor der ganzheitlichen Atemtherapie mit Kindern ist der Aufbau einer therapeutischen Beziehung. Wir stellen dem Kind einen Raum zur Verfügung, in dem sich seine Nöte, aber auch die in ihm schlummernden Kräfte offenbaren können. Bedürfnisse und momentane Empfindung des Kindes sind wesentlich in der Gestaltung der atemtherapeutischen Therapiestunde und können in die jeweilige Behandlungsweise, sei es im freien Spiel oder auf der Behandlungsliege mit einfließen.
Jugendliche werden über offene Übungsangebote und Atembehandlungen angeregt, Neugier und Bewusstheit für den eigenen Körper zu entwickeln. Die Anleitung zum Selbstmanagement kann Jugendlichen dabei helfen, selbst aus dem Kreislauf von Leistungs- und Zeitdruck herauszufinden.
In der Gruppenstunde wird der Atem des Kindes über Bewegungs‑, Sing- und Tanzspiele und erlebnisorientierter Entspannung angesprochen. Die Anregung zum sozialen Miteinander spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
- Atemwegserkrankungen wie z. B. Asthma bronchiale, Tumorerkrankungen
- Stimmstörungen und Sprechstörungen
- bei ADHS als tonusregulierendes Medium
- unterstützend bei Schulängsten z. B. bei Konzentrationsstörungen
- Tics
- funktionellen Atemfehlformen
- zur Regulierung des körperlichen, mentalen und seelischen Gleichgewichtes